🇵🇹 🇪🇸 // Lissabon, Nazaré, Coimbra, Porto & Santiago de Compostela // Reisewoche 37 // KW 13
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Wir nutzten den Anfang der Woche, um uns die Alt- und Innenstadt von Lissabon anzusehen. Das Wetter war immer Bombe und an diesen Tagen nutzten wir auch die öffentlichen Verkehrsmittel. Unser Campingplatz lag doch etwas weit außerhalb, was wir erst bei unserem Aufenthalt feststellten. In Lissabon gibt es sehr viele Buslinien, aber Übersichtspläne, wo die Busse hinfahren, gibt es eher selten. Wenigstens die Tickettarife sind einfach: Einsteigen und 2 € zahlen. Wir brauchten mit unserem Bus über 40 Minuten ins Stadtzentrum (Kopfsteinpflaster und Stau inklusive). Zurück zum Campingplatz gibt es aus der Nähe des Zentrums einen Bus, der einen in nur 12 Minuten dort hinbringt. Auf dem Weg ins Zentrum fährt dieser Bus aber nicht die Station in der Nähe des Campingplatzes an 🙄… Es ist also wirklich kompliziert da durchzusteigen. Am meisten hat uns diese Webseite geholfen, da man dort auch die Busstrecken sehen kann. Theoretisch sieht man sogar in Echtzeit, wann der nächste Bus kommt, das hat bei uns aber nur bedingt funktioniert.
In den zwei Tagen haben wir uns unter anderem den Platz Praça do Comércio mit der anschließenden Einkaufsstraße Rua Augusta, den Hafen und den Parque Eduardo VII angesehen. Vor allem die Rua Augusta war uns aber zu touristisch, ständig wird man in Restaurant angeworben oder es wird versucht, Sonnenbrillen zu verkaufen. Da gefielen uns die etwas abgelegeneren Straßen doch besser. Außerdem empfanden wir Lissabon als relativ teuer. Generell hatten wir eigentlich gedacht, dass es in Portugal noch etwas günstiger als in Spanien ist, da haben wir uns aber getäuscht. Aktuell geben sich die Preise fast nichts, allerdings haben wir inzwischen gehört, dass Spanien Steuererleichterungen etabliert hat und Portugal (noch) nicht.
Lissabon hat uns insgesamt aber gut gefallen, vor allem LX Factory würde Jasmin gern jede Woche besuchen, aber nach zwei Nächten Campingplatz zog es uns weiter. Die Abreisezeit ist mit 16 Uhr so human, dass wir auch am Abreisetag noch einiges sehen konnten. So fuhren wir dann noch weiter Richtung Peniche. Ein paar Kilometer davor fanden wir eine kostenlose Versorgungsstation mit Stellplatz, sodass wir dort die Nacht verbrachten.
Am nächsten Morgen sind wir dann an der Küste spazieren gegangen und da uns dieser Ort schon so gut gefallen hat, haben wir dann unseren eigentlichen Plan, ganz bis nach Peniche zu fahren, verworfen. Wir hatten eigentlich nicht mit drei Tagen in Lissabon geplant und da diverse Termine in Frankreich & Deutschland immer näher kommen und Jasmin diese Woche Urlaub hat (wir also gut Strecke machen können), haben wir uns dann auch für diese Option entschieden.
Nicht überspringen wollten wir aber Nazaré, einen Küstenort, der für seine hohen Wellen als Surfmekka bekannt ist. Vor über 10 Jahren gewann der Surfer Garrett McNamara dort den Billabong XXL Global BigWave Awards, indem er eine etwa 24 Meter hohe Welle surfte und schlug damit auch einen Rekord des Guinness Buch. Die hohen Wellen am Nordstrand entstehen übrigens durch eine Tiefseeschlucht, die nur ein paar Hundert Meter von der Küste entfernt ist. Bei uns waren die Wellen nicht so hoch, aber die See war auf jeden Fall stürmisch und der Strand auch sehr schön!
Weiter ging es nach Coimbra, eine Universitätsstadt mit der ältesten Universität des Landes und einer der ältesten in Europa. Wir sind ja sowieso Freunde von Universitätsstädten (Jasmin hat auch über fünf Jahre in Heidelberg gewohnt) und so gefiel uns auch diese Stadt sehr gut. Da wir noch weiterfahren wollten, hatten wir nicht allzu viel Zeit, aber für ein Eis hat es gereicht. Die Uni hier diente wohl auch zur Inspiration der Harry-Potter-Bücher. Auch wir haben einige musizierende Studenten in ihren Roben gesehen, die Uni haben wir uns allerdings nicht angeschaut, da der Eintritt zu der Bibliothek relativ teuer und zeitlich begrenzt sein soll.
Nach Coimbra sind wir dann noch weiter bis in einen Vorort von Porto gefahren, denn das wollten wir uns als Nächstes anschauen. Dort wurden wir auf dem Parkplatz direkt von Luis begrüßt, der selbst seit 3 Jahren in seinem Camper auf dem Parkplatz lebt und als selbst ernannter Parkplatzwächter den Leuten beim Einparken und bei den Bahntickets hilft. Wir sind nach dem Tag aber erst mal ins Bett gefallen.
Am Donnerstagmorgen sind wir dann mit der Metro, die glücklicherweise direkt neben dem Parkplatz hält, nach Porto gefahren. Nachdem wir ein bisschen durch die Innenstadt gelaufen waren, kamen wir schließlich in den älteren Teil der Stadt und zur Brücke Ponte Luís I. Da wir inzwischen Hunger hatten, suchten wir uns ein Restaurant an Wasser mit Blick aufs Wasser. Dort kostete Jasmin auch Francesinha, ein überbackenes Sandwich mit verschiedenen Fleisch- und Wurstarten, Käse und einem Spiegelei oben drauf. Übergossen wird das alles mit einer Bier-Soße und dazu gibt es Pommes. Sehr außergewöhnlich und auch sehr mächtig.
Da wir nach dem Essen durch den Wind und die fehlende Sonne ganz schön durchgefroren waren, mussten wir uns schleunigst wieder bewegen und sind dann über die Brücke auf die andere Uferseite spaziert. Doch auch hier wurde man an jeder Ecke belabert, deswegen sind wir schnell in die ruhigeren Seitenstraßen ausgewichen. Generell hat uns Porto bisher nicht so überzeugt, was vielleicht auch an unserer Erwartungshaltung lag. Im direkten Vergleich mit Coimbra würden wir aber eher noch mal Coimbra besuchen.
Wir entschlossen uns dann aber noch das zu machen, was man so in Porto macht: Portwein-Tasting. Wir haben zufällig die Winzerei Quevedo gefunden, die dort in ihrer “Lodge” Weinproben anbietet. Ein netter Kanadier erzählte uns einiges über die Portweine und wir probieren uns durch die Karte. Sogar ein Tasting mit passender Schokolade haben wir uns gegönnt. Während Jannick eher den weißen und tawny (ein bräunliches Rot) Portwein bevorzugte, mochte Jasmin eher den roten & tawny Portwein, obwohl sie sonst kein Fan von Rotwein ist. Es war auf jeden Fall ein absoluter Glückstreffer und wir haben dort einen sehr schönen Nachmittag verbracht!
Für uns ging es dann wieder mit der Metro zurück zum Van. Der Abend lief dann aber leider anders als geplant, denn Jasmin bekam Fieber. Das wurde auch am Freitag nicht besser. Gestern hatten wir uns eigentlich einen Waschsalon hier rausgeguckt, da standen wir am Freitag aber plötzlich vor verschlossenen Türen. Wir vermuten mal, dass der Türbuzzer kaputt war oder niemand zum Aufschließen vorbeigekommen war. Jedenfalls nahmen wir das und Jasmins Fieber zum Anlass, dass wir dann etwas Strecke machten und uns eine neue Wäscherei suchten. Wir fuhren sogar bis Spanien durch, da wir sowieso nur noch einen Halt beim Heiligtum Bom Jesus do Monte für einen Spaziergang auf der Liste gehabt hätten.
Den Samstag nutzten wir dann zur Erholung und wechselten nur abends schnell den Platz, da neben dem Wohnmobilstellplatz wohl abends noch eine Feier gestartet hätte. Zumindest wurden Zelte aufgebaut und große Kochtöpfe befüllt. Am Sonntag ging es Jasmin wieder etwas besser und so nutzen wir die Gelegenheit, noch durch Santiago de Compostela zu spazieren. Das Ziel des Jakobswegs war wirklich sehr beeindruckend und die Stadt war auch sehr schön. Obwohl das meiste geschlossen hatte, weil Sonntag war, haben wir doch zumindest sehr viele Pilger gesehen. Den Rest des Tages nutzten wir wieder, um etwas zu fahren und uns auszuruhen.
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