🇪🇸 // Mit dem Abwassertank aufgesetzt, Medinaceli, Madrid & Toledo // Reisewoche 27 // KW 3
Zum Start unserer Reise geht es hier.
Die Woche startete wieder mit einem Arbeitstag für uns. Bei unserem Morgenspaziergang hatten wir in der Nähe unseres Platzes in Maçanet de la Selva einen Waschsalon gesehen, sodass wir den Abend nutzten, um unsere Wäsche zu waschen. Die folgende Nacht war sehr stürmisch und wir sind häufiger aufgewacht, da es so laut war. Dabei standen wir eigentlich zwischen Häusern und anderen Wohnwagen, aber auch die konnten den Wind anscheinend nicht abschwächen.
Unser Plan für die Woche war es, jetzt langsam ins Landesinnere zu fahren, da wir uns auf jeden Fall noch die Hauptstadt Madrid ansehen wollten. Somit war der Dienstag großteils ein “Fahrtag”, an dem wir dann auch noch einkaufen waren. Gestern Abend hatte unser Internet plötzlich nicht mehr funktioniert und Dienstagmorgen fanden wir dann auch heraus, warum: Es wurde wegen zu viel Nutzung im Ausland abgestellt. Somit legten wir noch einen kurzen Stopp in Sant Celoni ein, um dort eine lokale SIM-Karte zu kaufen.
Nach den ganzen Plätzen in Städten und Dörfern der letzten Tage, wollten wir heute mal wieder einen Platz in der Natur austesten. Die unbefestigte Straße hinauf zu einer kleinen Kapelle war schon den Berg hoch ziemlich abenteuerlich. Dafür hatte man oben eine tolle Aussicht.
Da es aber immer noch stürmisch war und wir so ohne Schutz auf einem Berg gestanden wären, beschlossen wir woanders hinzufahren. Die Fahrt ins Tal war dann aber leider nicht ganz so glimpflich. Wir saßen mit unserem Abwassertank und Auspuff auf und haben uns so die Befestigung für unseren Abwassertank verbogen. Nie mehr Naturplätze 🤦
Die Nacht verbrachten wir in Tàrrega auf dem Wohnmobilparkplatz direkt neben der Polizei. Dort haben wir auch noch mal die Befestigung für den Abwassertank etwas nachgezogen. Am Abend und in der Nacht regnete es häufiger, aber zumindest war es nicht mehr so stürmisch wie gestern.
Am Mittwoch hatten wir überlegt, eine Wanderung durch die Schlucht von Mont-Rebei zu unternehmen, da diese jetzt halbwegs auf dem Weg lag. Da aber Teile der Route wegen Renovierungsarbeiten gesperrt waren und Jannicks Navi uns auch vor Schnee und Lawinen auf dem Weg dahin warnte, haben wir das vorerst ad acta gelegt. Somit haben wir auch den Mittwoch genutzt, um noch mal Strecke nach Madrid zu machen.
Was wir nicht bedacht hatten, war, dass wir dafür durch das iberische Gebirge fahren mussten und so wurden wir dann irgendwann (mal wieder) von ein wenig Schnee am Straßenrand überrascht. Da wir dann feststellten, dass wir Richtung Madrid noch mehr Höhenmeter erklimmen würden, suchten wir uns dann schnell einen Platz in der Nähe.
Unsere Wahl fiel auf Medinaceli, ein kleines 700-Einwohnerdorf auf gut 1100 Höhenmetern. Der Wohnmobilstellplatz dort hatte eine atemberaubende Aussicht. Das Dorf dort war auch sehr schön und hatte einige Restaurants, die allerdings Mitte Januar noch geschlossen oder erst ab 21 Uhr warme Küche hatten.
Wir verbrachten dort jedenfalls Donnerstag und Freitag, da wir wieder am Arbeiten waren. Die erste Nacht war wieder etwas stürmisch, aber der Wind flachte über die nächsten Tage ab. Die Temperaturen nachts waren teilweise wieder unter dem Gefrierpunkt, sodass wir sehr glücklich über unsere Standheizung waren. Unsere Spaziergänge machten wir immer die Bergstraße hinunter und der Sternenhimmel sowie die Sonnenauf- und untergänge hier waren auch wunderschön!
Samstag Morgen brachen wir dann schon sehr früh auf, denn wir wollten den Tag in Madrid verbringen und hatten noch etwa eine Stunde Anfahrt bis zum Campingplatz dort vor uns. Allerdings bemerkten wir direkt nach 10 Minuten, also kurz nachdem wir auf die Autobahn gefahren waren, dass irgendetwas nicht stimmte. Unser Van hatte keine richtige Leistung mehr und wir kamen die hügelige Strecke kaum hoch beziehungsweise wurden immer langsamer. Bei der nächsten Abfahrt haben wir dann an einer Tankstelle gehalten, um nach dem Problem zu schauen. Zum Glück haben wir ein Auslesegerät auf unserer Reise dabei und das spuckte uns dann auch prompt einen Fehler aus. Anscheinend gab es einen Fehler bei der Kommunikation mit einem Steuergerät. Mehr dazu seht ihr im folgenden Video:
Durch das Zurücksetzen des Fehlers konnten wir das Problem vorerst beheben und unser Van beschleunigte wieder. Im Nachhinein denken wir, dass es ein Problem mit den Höhenmetern, den Temperaturen und dem längeren Stehen war, denn das Problem ist seitdem nicht mehr aufgetreten.
Somit konnten wir unsere Fahrt fortsetzen und verloren nicht allzu viel Zeit. Wir haben unseren Van dann auf dem Campingplatz Osuna abgestellt, da wir von dort gut zu einer Haltestelle der Madrider Metro laufen konnten. Wir wollten in der Innenstadt erst mal zu Mittag essen und hatten online das Pum Pum Café gefunden. Als wir dort allerdings ankamen, sahen wir davor schon eine lange Schlange, sodass wir unseren Plan änderten und uns in einer kleinen Bäckerei etwas zu Essen holten.
Danach ließen wir uns durch die Stadt treiben und sind unter anderem über den Plaza der Sol und den Plaza Mayor gelaufen. Auf Letzterem hat sich gerade ein Brautpaar auf einem der Balkone das Ja-Wort gegeben. Wir haben uns dann weiter den Weg nach Malasaña gebahnt, das als junges, hippes Viertel bekannt ist. Bei den vielen schönen Gebäuden in Madrid kamen wir allerdings nur sehr langsam voran 😍
Wir haben noch einen weiteren Zwischenstopp für Cappuccino und Eis eingelegt und haben uns dann schlussendlich entschieden, im Van zu Abend zu essen, da uns die Füße von über 20.000 Schritten schon schmerzten und wir uns nach ein bisschen mehr Ruhe sehnten. In Madrid wohnen über 3 Millionen Menschen und an diesem Samstag war es auf den Straßen sehr voll. Somit verbrachten wir dann einen ruhigen Abend auf dem Campingplatz.
Am Sonntag hatten wir auch schon wieder einiges vor. Wir starteten den Tag mit einem Spaziergang durch den Park Juan Carlos I, in dem wir eine schöne Aussicht über die Lichter der Stadt hatten. Wir nutzten den Vormittag zum Arbeiten und um den Van startklar zu machen. Wir fuhren dann weiter nach Toledo, wo wir erst mal zu Mittag aßen. Danach nutzten wir das gute Wetter und spazierten von unserem Parkplatz nach oben in die Stadt.
Auch Toledo gefiel uns sehr gut. Die kleinen Gassen, das Gefälle und der mittelalterliche Charme hoben es deutlich von Madrid ab. Wir sind ein bisschen durch die Gassen geschlendert und kamen an der Kathedrale und der Festung vorbei. Uns trieb es dann aber weiter Richtung Küste und so fuhren wir noch nach Consuegra. Dort sind wir auf den Hügel gestiegen, um die Aussicht zu genießen und ein paar Fotos von Don Quixotes berühmten Windmühlen zu machen.
Unseren Stellplatz haben wir uns dann ein paar Dörfer weiter in Puerto Lápice gesucht, wo auch einige Windmühlen standen. Und so war schon wieder eine Woche vergangen. Und da dies Woche 27 ist, seitdem wir losgefahren waren, hieß das: Halbzeit! Wir können es gar nicht so richtig greifen, dass wir jetzt schon ein halbes Jahr in unserem Van leben. Einerseits ist schon so viel passiert, andererseits gibt es noch so viel zu sehen. Wir wissen selber noch nicht so genau, wo es uns die nächsten Monate hin verschlägt, aber wir können es kaum erwarten!
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