🇪🇪 // Panga Steilküste, Kuressaare, Koguva, Tallinn & Viru Raba // Reisewoche 11 // KW 39
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Die elfte Woche unserer Europareise startete weiterhin auf der Insel Muhu. Wir hatten immer noch angenehm warmes Wetter, sodass Jasmin ein bisschen draußen arbeiten konnte. Da inzwischen aber Ende September war, merkten wir langsam, dass nicht mehr so viel Sonne auf unseren Solarpaneelen ankam, da die Sonne kürzer und auch deutlich flacher schien. Am Abend stellten wir zum ersten Mal einen Fehlercode auf unserem Kühlschrank fest. Nach einem kurzen Blick in die Anleitung stellten wir fest, dass unser Batteriestand kritisch war und unser Kühlschrank wohl bald ausgehen würde.
Wir konnten aber durch Anpassen der Abschaltschwelle die Nacht noch überbrücken. Am nächsten Morgen wollten wir ja sowieso weiterfahren und uns die Gegend anschauen. Dank unseres Ladewandlers konnten wir auch beim Fahren die Batterie laden und waren nicht komplett auf die Sonne angewiesen.
Dienstag sind wir dann weiter auf Estlands größte Insel Saaremaa gefahren. Unser erster Halt war Panga pank, eine etwa 2,5 km lange Steilküste, die an der höchsten Stelle etwa 20 Meter hoch ist. Da wir die Einzigen auf dem riesigen Parkplatz waren, haben wir uns entschieden, auch an der abenteuerlichen Seilkonstruktion auf den Strand runter zu klettern. Wenn dort viele Menschen sind, würden wir das euch aber nicht empfehlen. Zum einen liegt einiges an Müll unten am Strand. Als wir da waren, lagen auch diverse zerplatzte Kürbisse am Strand, die würden wir nicht gerne auf den Kopf bekommen. Zum anderen ist die Küste an sich superbröckelig. Man könnte mit der Hand sehr einfach etwas abbrechen bzw. lagen teilweise auch Teile der abgeplatzten Klippe am Strand.
Auch wenn man nicht auf den Steinstrand runterklettern will, gibt es auf der Klippe noch genug Wanderwege. Am Parkplatz gibt es auch einige riesige Wiese mit Hütten und Grillplätzen. Also im Sommer ist hier bestimmt einiges los. Wir waren aber ganz froh, unsere Ruhe zu haben 😉
Da der Tag noch jung war, sind wir noch weiter zum Nationalpark Vilsandi weitergefahren. Dort sind wir den 10 km lange Rundwanderweg auf der Halbinsel Harilaid zu dem Leuchtturm Kiipsaare gewandert. Unter Leuchtturm haben wir uns zwar etwas Spektakuläreres vorgestellt, trotzdem hatten wir einen schönen Spaziergang durch einen Wald an einem See vorbei und zurück am Strand. Der Rückweg war durch den Wind allerdings etwas kalt und wir waren froh, dann am Van anzukommen.
Da wir schon so viel heute unternommen hatten und dadurch ziemlich platt waren, sind wir nur noch in der Nähe auf einen Parkplatz eines Friedhofs gefahren, was wir normalerweise nicht machen, da wir die Dorfbewohner nicht stören wollen. Jasmin war nach dem Essen sogar noch Joggen, obwohl wir heute einiges an Kilometern abgerissen hatten. Aber ihren Joggingplan hatte sie bis heute komplett durchgezogen.
Mittwoch sind wir dann in die größte Stadt auf Saaremaa - Kuressaare - gefahren. Dort gibt es ein Schloss, bei dem wir so früh am Tag auch wieder die einzigen Gäste waren. Nachdem wir einmal kurz über die Burgmauer spaziert sind, haben wir noch einen Abstecher in die Innenstadt gemacht.
Nach einem kurzen Einkauf sind wir weiter nach Koguva gefahren. Das ist ein Dorf auf Muhu, dass komplett zu einem Freiluftmuseum umgewandelt wurde. Dort leben aber immer noch etwa 30 Menschen in den traditionellen Gebäuden. Da wir aber auch hier die einzigen Besucher waren und wir es komisch fanden, in die Gärten fremder Leute zu luschern, haben wir nur eine kurze Runde durch das kleine Dörfchen gedreht.
Wir mussten heute auch noch Wasser auffüllen und in Kuressaare hatten wir schon kein Glück gehabt, da der Campingplatz nicht mehr besetzt war. Wir versuchten unser Glück noch mal bei einem anderen Campingplatz und auch einem Hafen, aber überall war das Wasser schon abgedreht oder sie hatten keins. Somit mussten wir leider die Fähre zurück zum Festland nehmen, obwohl wir gerne noch ein bisschen auf den Inseln geblieben wären. Mit den herbstlichen Farben und den ruhigen Straßen hat es uns hier sehr gefallen.
Nach der Überfahrt haben wir entschieden unser Glück, noch mal auf einem Campingplatz zu versuchen, da wir keine Lust mehr hatten Wasser an beispielsweise einer Tankstelle zu suchen. Wir haben dann einen Campingplatz gefunden, bei dem wir uns dann direkt bis Samstag eingebucht haben. Auch hier waren wir die einzigen und letzten Gäste, da auch dieser Platz nur noch bis Ende des Monats geöffnet war. Wir haben uns dann noch ein Bier aus der hauseigenen Brauerei genehmigt und uns einen ruhigen Abend gemacht.
Am Donnerstag hat es dann den ganzen Tag geregnet, sodass wir eigentlich den ganzen Tag im Van saßen und gearbeitet haben. Auch Freitag waren wir nur kurz spazieren und haben sonst gearbeitet. Freitags hat sich aber auch wieder unsere Kühltruhe gemeldet, dass der Strom knapp wird. Wir hofften aber, dass wir es wieder durch die Nacht schaffen würden, da wir ja morgen früh weiterfahren würden.
Am nächsten Morgen sind wir zu einer leeren Batterie aufgewacht 😅 Dadurch ging auch unsere Wasserpumpe nicht und so mussten wir uns mit unserem Reservewasser aus Flaschen begnügen. Unser Van hat keinen Landstromanschluss und wir merkten jetzt im Herbst, dass wir auf jeden Fall nicht mehr so lange an einer Stelle stehen konnten, da wir wegen der Arbeit auch häufig unsere Laptops laden mussten.
Im Endeffekt haben wir die Situation ohne Strom gut überbrücken können und sobald der Motor lief, ging auch alles wieder. Wir haben dann noch mal einen Abstecher nach Tallinn gemacht mit dem Hintergedanken ein paar Weihnachtsgeschenke in der Telliskivi Creative City zu kaufen. Dieses Mal haben wir uns auch noch die kleinen Handwerksläden angeschaut. Im Endeffekt hat Jannick aber nur ein paare neue Mützen gekauft.
Weiter ging es dann nach Osten zu Viru Raba, einem Hochmoor im Nationalpark Laheemaa. Im Gegensatz zu unserem Rest der Woche war hier richtig Betrieb. Am Parkplatz war sogar ein kleiner Kaffeewagen, auch wenn dieser nicht geöffnet war. Gefühlt hat halb Tallinn einen Familienausflug hierher gemacht. Da der Rundweg zur Hälfte aus einem Steg bestand, auf dem man kaum aneinander vorbeikam und man eigentlich ständig damit beschäftigt war, entgegenkommenden Leuten auszuweichen, machte das unseren Spaziergang etwas anstrengend.
Danach haben wir uns dann nur einen ruhigeren Parkplatz in der Nähe gesucht, da es auch schon dunkel wurde. Sonntag haben wir dann einen Ruhetag eingelegt. Wir haben nur noch mal den Stellplatz gewechselt und sind an einen kleinen See gefahren, sonst haben wir die letzten Tage Revue passieren lassen.
Zu unserer Kamera hatten wir die ganze Woche auch noch nichts gehört, was unsere weitere Planung schwierig gestaltete. Da wir jetzt aber schon einiges von Estland gesehen hatten, wollten wir nächste Woche noch mal an Tartu vorbeifahren, um nachzufragen, dann aber weiter nach Lettland fahren und dann zur Not noch mal nach Estland zurück. Da Tartu relativ südlich liegt, konnten wir zumindest so unsere Reise fortsetzen.
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