🇪🇪 // Tartu & Muhu // Reisewoche 10 // KW 38
Zum Start unserer Reise geht es hier.
Während am Montag nicht viel passiert ist (Arbeiten und sonst die Ruhe genießen), ging es Dienstag nach Tartu. Tartu ist die zweitgrößte Stadt in Estland und beherbergt die größte und älteste Universität Estlands. Tartu ist zudem die älteste Stadt im Baltikum, mit aber nur rund 100.000 Einwohnern ist sie relativ klein geblieben.
Als erstes sind wir zum vermutlich bekanntesten Wahrzeichen der Stadt gegangen: dem Brunnen vor dem rosa Rathaus mit den “Küssenden Studenten”. Generell ist Tartu eine Studentenstadt, was man an den vielen Kneipen und Restaurants in der Innenstadt merkt.
Nachdem wir ein bisschen die Innenstadt erkundet hatten, sind wir in den Park Toomemägi gegangen, in dem unter anderem auch die Ruine einer alten Kathedrale steht. Kurz nachdem wir die Kathedrale verlassen hatten, wollte Jannick noch einen Oldtimer mit unserer Kamera fotografieren. Leider zeigte die Kamera auf einmal einen schwarzen Bildschirm und eine Nachricht, dass wir sie ausschalten sollten. Der Neustart hatte aber keinen Effekt…
Wir entschlossen uns dann einen Fotoladen in Tartu aufzusuchen, da wir hofften, dass dort das Problem schnell gefunden werden konnte. Unsere Recherche im Internet hatte nämlich ergeben, dass es an Verschmutzungen liegen könnte und deswegen die Mechanik nicht mehr richtig funktionierte. Leider konnte das Problem nicht direkt behoben werden und so entschlossen wir uns, die Kamera an deren Servicecenter geben zu lassen. Erst wenn es dort nicht behoben werden könnte, würde es zum Hersteller geschickt.
Da wir ja gerade erst in Estland angekommen waren, konnten wir die Wartezeit ja nutzen, um das Land anzuschauen. Leider hatten wir aber unsere alte Kamera nicht als Ersatzkamera mit auf die Reise genommen und so hatten wir jetzt das Problem, dass wir keine neuen Videos mehr aufnehmen konnten. Auf den Schock haben wir uns erst mal einen Drink in der Bar Pirogov genehmigt, in der man auch alle Kunstwerke an den Wänden kaufen kann.
Danach sind wir noch zum botanischen Garten der Universität von Tartu gegangen. Der Garten ist sehr schön angelegt, wenn auch nicht allzu groß. Nachdem wir den Hauptteil des Tages nur Gebäude gesehen hatten, war es eine schöne Abwechslung.
Zum Abendessen sind wir in das Restaurant Püssirohukelder (Schießpulverkeller). Diesen Tipp hatten wir auf Instagram erhalten und wir können es nur weiterempfehlen! In dem über 300 Jahre alten Gewölbekeller gibt es spezielle Biersorten sowie traditionelle Gerichte. Es gibt sogar einen “Pint Club”, also eine Bier-Mitgliedschaft, die u. a. dazu berechtigt, einen der personalisierten Bierkrüge zu besitzen, die überall im Restaurant hängen.
Nach dem Abendessen haben wir noch ein paar Kneipen besucht. Zuerst waren wir im Underground, einer Rockbar im Keller. Durch ein Gespräch mit dem Barkeeper erfuhren wir, dass durch ein neugebautes Gebäude sich nur noch wenige Gäste hier her verirrten, da die Bar jetzt eher in einem Hinterhof liegt und nicht mehr, wie davor, direkt an der Kneipenstraße. Da so wenig los war, hat der Barkeeper sogar Jannicks Musikwunsch nach Mötley Crüe direkt mit einem kompletten Livekonzert auf dem Fernseher beantwortet 😄
Nach einem kurzen Abstecher ins Kohvik Armastus (Café Armore), das sich nachts von einem Café in eine Bar verwandelt), ging es dann zurück zu unserem Campingplatz in der Nähe der Innenstadt am Hafen.
Der Mittwoch startete mit einem kleinen Frühstück bei der Kaffeekette Caffeine. Danach waren wir noch kurz shoppen, verbrachten sonst aber den Hauptteil des Tages im Van und blieben noch eine weitere Nacht auf dem Campingplatz.
Donnerstags fuhren wir dann früh weiter an einen Platz im Wald, an dem ganz viele Holzstatuen waren. Generell sind uns schon häufiger Holzskulpturen hier in Estland, aber auch in Schweden & Finnland aufgefallen. Schön, dass man so eine Tradition bewahrt und anscheinend auch fördert.
Der Donnerstag und Freitag gingen dann aufgrund der Arbeit relativ schnell vorüber. Samstag füllten wir wieder Wasser auf und waren einkaufen. Wir fuhren dann an einen kleinen Rastplatz neben einem Feuerwehrteich. Auch wenn wir ja oft im Wald stehen, war dieser Platz extrem ruhig. Während unserer Zeit dort kam nur ein einziges Auto vorbei und beim Spazieren hat man wirklich nur den Wald gehört.
Da wir noch nichts von unserer Kamera gehört hatten, beschlossen wir Sonntag Richtung der Inseln Sareemaa & Muhu zu fahren. Auf dem Weg dahin haben wir aber noch einen Halt beim Automuseum gemacht. Da Jannick ja eine Leidenschaft für Oldtimer hat, mussten wir natürlich dort vorbeischauen. Wie vorbildliche Deutsche waren wir natürlich direkt zur Öffnungszeit des Museums da 😅 Das Museum ist nicht sehr groß und der Großteil sind sowjetische Autos, die man in Deutschland so gut wie nie zu Gesicht bekommt, aber als kleinen Zwischenstopp hat es sich gelohnt.
Wir sind anschließend mit der Fähre zur drittgrößten Insel Estlands Muhu übergesetzt. Dort haben wir wirklich einen wunderschönen Spot gefunden, an dem wir aufs Meer blicken konnten und unsere Ruhe hatten. Es war sogar auch wieder so warm, dass man ein bisschen draußen sitzen konnte. So ließen wir unsere ereignisreiche Woche mit einem wunderschönen Sonnenuntergang und der Hoffnung ausklingen, nächste Woche Neuigkeiten von unserer Kamera zu hören.
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