Mobiles Internet im Wohnmobil - Unterwegs Arbeiten im Ausland
Schnelles, stabiles und mobiles Internet im Ausland
In einer immer stärker globalisierten Welt ist schnelles und stabiles Internet im Ausland zu einer unverzichtbaren Notwendigkeit geworden. Egal, ob es um Geschäftsreisen, Urlaube oder längere Auslandsaufenthalte geht, eine zuverlässige Internetverbindung ist essenziell für die Kommunikation, den Zugriff auf Informationen und die Erledigung von Aufgaben. Doch leider ist es oft eine Herausforderung, im Ausland eine solche Verbindung zu finden. Hohe Roaming-Gebühren, schlechte Netzabdeckung und langsame Geschwindigkeiten können zu frustrierenden und ineffizienten Erlebnissen führen.
Daher ist es wichtig, sich über Möglichkeiten zu informieren, wie man auch im Ausland ein schnelles und stabiles Internet erhalten kann - und am besten auch noch mit unbegrenztem Datenvolumen. Von lokalen SIM-Karten über mobile WLAN-Hotspots bis hin zu speziellen Auslandstarifen von Telekommunikationsanbietern gibt es verschiedene Optionen, die es ermöglichen, auch im Ausland mit Leichtigkeit online zu gehen. Im Folgenden werden einige Tipps und Tricks vorgestellt, sodass ihr einen groben Überblick erhaltet, wie man auch abseits der Heimat eine zuverlässige Internetverbindung erhalten kann.
Starlink von Elon Musk: Schnelles Internet über Satellit
Elon Musk hat das Starlink-Projekt ins Leben gerufen, um das Satelliten-Internet zu revolutionieren. Durch die Platzierung von Tausenden von Satelliten im Weltraum ermöglicht Starlink eine globale Abdeckung und schnelle Internetverbindung, insbesondere in ländlichen und abgelegenen Gebieten, wo herkömmliche Internetdienste begrenzt sind.
Starlink bietet also Zugang zum Internet über Satellit. Das Projekt könnte die Internetnutzung weltweit dramatisch verändern, da es eine zuverlässige und schnelle Verbindung mit unbegrenztem Datenvolumen in Gebieten ermöglicht, die zuvor unterversorgt waren. Dies könnte sowohl für Privatpersonen als auch Unternehmen, die auf eine stabile Internetverbindung angewiesen sind, einen großen Einfluss haben. Es ermöglicht aber auch unbegrenztes Internet mit Satellit im Wohnmobil.
Möglich ist dies über eine externe Antenne. Mit dem Mobile Priority-Servicetarife kann man die Flat High Performance-Hardware nutzen - eine externe Antenne, die man auf dem Wohnmobil befestigen kann. Aktuell ist das aber nur für ausgewählte Märkte möglich. Es gibt noch die Option des normalen Starlink Empfängers, den man außerhalb des Wohnmobils aufstellen kann. Dieser Empfänger braucht nämlich klare Sicht zum Himmel und das ist eigentlich für uns auch schon das Problem an dem Internet via Satellit im Wohnmobil. Wir wollen nicht bei jedem Platz die teure Antenne rausstellen und darauf achten, dass sie nicht geklaut wird, um WLAN im Wohnmobil zu haben.
Aktuell kostet die externe Antenne 450 Euro einmalig für die Hardware plus 100 Euro pro Monat mit unbegrenztem Datenvolumen auf einem Kontinent. Global oder auch auf hoher See ist die monatliche Gebühr noch teurer.
Smartphone als Hotspot verwenden
Man kann natürlich auch sein Smartphone als mobilen Hotspot verwenden, um mit anderen Geräten im mobilen Internet zu surfen. Der Vorteil ist sicherlich, dass man keinen zusätzlichen mobilen Router kaufen muss und für ein paar Wochen Urlaub im Jahr ist diese Methode vermutlich auch völlig ausreichend. Man darf aber auch nicht vergessen, dass das Smartphone als Hotspot mehr Akku verbraucht und vermutlich auch heiß wird.
Insgesamt ist die Verwendung eines Smartphones als Hotspot eine praktische Möglichkeit, um Internet im Wohnmobil nutzen zu können, insbesondere wenn keine anderen Wifi-Netzwerke verfügbar sind.
ESIM - Was ist das?
Eine ESIM, auch bekannt als virtuelle SIM-Karte, ist ein integrierter Teil eines Mobilfunkgeräts, der es ermöglicht, Mobilfunkdienste ohne physische SIM-Karte zu nutzen. Sie funktioniert, indem sie digitale Profildaten eines Mobilfunkanbieters herunterlädt und speichert, was es dem Benutzer ermöglicht, zwischen verschiedenen Netzbetreibern zu wechseln, ohne die physische SIM-Karte wechseln zu müssen.
Die Verwendung von ESIM ist in verschiedenen Geräten möglich, darunter Smartphones, Tablets, Smartwatches und sogar in einigen Laptops. In mobilen Routern können sie manchmal auch verwendet werden, aber darauf sollte man beim Kauf eines mobilen Routers schon achten. Die Vorteile von ESIM liegen in ihrer Flexibilität, da sie es Benutzern ermöglicht, Mobilfunkdienste auf mehreren Geräten ohne physische SIM-Karten zu nutzen. ESIM bietet auch die Möglichkeit, verschiedene Tarife und Netzbetreiber auf einem Gerät zu nutzen, ohne die SIM-Karte wechseln zu müssen.
Hauptmerkmale von ESIM sind, dass sie keine physische SIM-Karte erfordert, damit auch im Ausland einfach zu erwerben, ohne eine Postanschrift zu suchen, sowie die Möglichkeit, mehrere Dienste und Tarife auf einem Gerät zu unterstützen. Im Vergleich zu herkömmlichen SIM-Karten bietet ESIM eine modernere und flexiblere Lösung für Mobilfunkdienste, die den Anforderungen der modernen vernetzten Welt gerecht wird.
Wir fanden ESIM bisher relativ teuer (bspw. 100 GB Europa kosten 185 USD, 20 GB Slowenien 46 USD bei Airalo*↗, 30 Tage mit unbegrenztem Datenvolumen kosten 69 € bei Holafly↗), eventuell sind sie aber sinnvoll, wenn man nicht mehrere Wochen in einem Land bleibt oder bei internationalen Reisen.
Internationale SIM-Karten
Die besten internationalen SIM-Karten für die Nutzung im Ausland bieten in der Regel ein ausreichendes Datenvolumen im Ausland, eine gute Netzabdeckung, eine stabile Verbindung und transparente, erschwingliche Tarife. Ein gutes Beispiel ist TravelSIM*↗, was in über 170 Ländern verfügbar ist und verschiedene Tarife für Daten, Anrufe und SMS anbietet. Eine andere Option ist die Google Fi↗ SIM-Karte, die in über 200 Ländern und Regionen funktioniert und eine transparente Abrechnung nach genutztem Datenvolumen bietet. In Europa sind die SIM-Karten von Lycamobile↗ und Lebara*↗ populär, die einen günstigen Tarif mit großem Datenvolumen und guter Netzabdeckung anbieten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass sich die Preise und Tarife für internationale SIM-Karten regelmäßig ändern. Daher ist es ratsam, die aktuellen Angebote und Nutzungsbedingungen vor der Reise zu überprüfen.
Wir fanden auch diese Option bisher zu teuer für uns (TravelSim 70 USD für 20 GB in Europa) plus man muss die physische Karte irgendwo hinschicken, was bei dem ständigen Reisen, wie wir es machen, nicht so einfach ist. Vorteil ist aber sicherlich, dass man mit solchen Tarifen ganze Kontinente abdecken kann, also man nicht in jedem Land eine SIM-Karte kaufen muss.
Kostenlose WLAN-Hotspots
Wenn man häufiger auf Campingplätzen steht, stellt sich die ganze Frage nach dem Thema Internet vermutlich gar nicht. In vielen Ländern gibt es auch kostenlose Wohnmobilstellplätze, die ab und zu Internet für Besucher zur Verfügung stellen. Diese öffentlichen Hotspots sind natürlich sehr angenehm, denn meistens bieten sie eine hohe Qualität und unbegrenztes Internet ohne Kosten. Ein öffentlicher Hotspot bietet aber auch Gefahren. Andere könnten den Datenverkehr abfangen, deswegen sollte man in öffentlichen WLAN-Netzen immer ein VPN verwenden.
Wer längerfristig reist, möchte sich aber bestimmt nicht so abhängig machen, denn das Angebot von einem öffentlichen Hotspot ist in manchen Ländern der Europäischen Union häufiger vorhanden, oft aber auch in Ballungszentren und nicht in der Natur. Damit kommen wir dann auch zur nächsten Möglichkeit, bei der man nicht von einem öffentlichen Hotspot abhängig ist.
Warum ist ein mobiler Router nötig?
Ein mobiler Router ist im Wohnmobil notwendig, um eine zuverlässige Internetverbindung während der Reise zu gewährleisten. Da Wohnmobile oft in abgelegenen Gebieten unterwegs sind, in denen die Netzabdeckung schwach sein kann, ist ein mobiler Router unerlässlich, um auf das Internet zugreifen zu können. Darüber hinaus kann der Router auch dazu verwendet werden, um ein eigenes WLAN im Campingfahrzeug zu erzeugen, sodass mehrere Geräte gleichzeitig verbunden werden können.
Außerdem ermöglicht der Router die Nutzung von Antennen, um die Signalstärke des Internets zu verbessern, insbesondere in abgelegenen Gebieten. Dadurch wird eine zuverlässige Internetverbindung im Wohnmobil sichergestellt, die für die Kommunikation, Navigation und Unterhaltung während der Reise unerlässlich ist.
Wir haben den Netgear Nighthawk M1*↗, einen separaten mobilen Router. Er ist der zukunftssicherste Router, den wir gefunden haben. Er kann sowohl 2,4-GHz- als auch 5-GHz-Netzwerke nutzen und lässt sich je nach Bedarf ein- und ausschalten. Der Akku ist austauschbar (wir haben bereits den zweiten) oder kann über USB-C mit dem Stromnetz verbunden werden. Man kann sogar Antennen anschließen, die wir aber selten nutzen. Er besitzt aber bereits integrierte Antennen. Er ist nur 4 G-fähig, aber das ist für unsere Bedürfnisse völlig in Ordnung. Man kann außerdem Daten auslagern, sodass wir ihn mit einem anderen WLAN oder per LAN-Kabel verbinden und das Internet über unseren Router nutzen können. So müssen wir uns nicht mehr bei jedem Hotspot einzeln anmelden! Außerdem können sich bis zu 20 Geräte mit ihm verbinden.
SIM-Karte aus Deutschland
Wenn man eine SIM-Karte aus Deutschland für den Einsatz im Ausland erhalten möchte, kann man dies auf mehrere Weisen tun. Eine Möglichkeit ist, eine Prepaid-SIM-Karte von einem deutschen Mobilfunkanbieter zu kaufen. Diese Karten sind in Deutschland in vielen Geschäften, Supermärkten und auch online erhältlich. Man kann dann spezielle Daten- oder Roaming-Pakete für den Einsatz im Ausland buchen. Vor dem Kauf sollte man jedoch die Tarife und Gebühren für die Nutzung im Ausland prüfen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden (siehe auch Fair-Use-Policy weiter unten).
Eine weitere Möglichkeit ist der Erwerb einer speziellen Auslands-SIM-Karte, die bereits für die Nutzung im Ausland vorgesehen ist. Diese Karten können entweder online oder in Auslands-SIM-Karten-Shops in Deutschland erworben werden. Auch hier ist es wichtig, die Datentarife und Gebühren genau zu überprüfen, um die besten Konditionen zu erhalten.
Beim Kauf einer SIM-Karte aus Deutschland für den Einsatz im Ausland sollte man außerdem darauf achten, dass das eigene Handy für die Nutzung von ausländischen SIM-Karten entsperrt ist, um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden. In den meisten Fallen kann ein deutscher Tarif oder Vertrag aber problemlos zumindest mit ins europäische Ausland genommen werden - die Frage ist nur wie lange.
Fair-Use-Policy
Ein deutscher Tarif kann in Europa erst mal genutzen werden, ABER es gibt die Fair-Use-Policy, die besagt, dass der Anbieter einen Aufschlag erheben kann, wenn ein Tarif innerhalb von 4 Monaten überwiegend im Ausland genutzt wird. Wir hatten mit unserem O2 Tarif "my Internet-to-Go"↗ (unlimitiertes monatliches Datenvolumen monatlich buchbar für 49,99 € ohne Vertragslaufzeit) monatelang unbegrenztes Datenvolumen im Ausland, bis wir irgendwann eine ordentliche Nachzahlung hatten und uns sämtliches Datenvolumen im Ausland abgedreht wurde.
Jetzt greift die eigentliche Fair-Use-Regel für unseren Datenverbrauch:
- Basispreis pro Monat (netto) / Großhandelspreis * 2 = maximal im EU-Ausland nutzbares monatliches Datenvolumen in Gigabyte
- Unser Basispreis pro Monat (netto) etwa (42 € / (1,80 € / GB)) * 2 = 46,67 GB maximal im EU-Ausland nutzbares monatliches Datenvolumen in Gigabyte
Hier die Großhandelspreise für die nächsten Jahre pro Gigabyte:
- im Jahr 2023 1,80 Euro
- im Jahr 2024 1,55 Euro
- im Jahr 2025 1,30 Euro
- im Jahr 2026 1,10 Euro
- ab dem Jahr 2027 1,00 Euro
SIM-Karte im jeweiligen Reiseland
Um im Reiseland eine SIM-Karte zu erwerben, sollten Reisende zunächst nach einem passenden Anbieter suchen. Dies kann entweder online über Suchmaschinen oder Reiseportale geschehen oder auch vor Ort in Geschäften oder an den Flughäfen (Tipps weiter unten). Viele Länder haben mehrere Anbieter und es lohnt sich, die verschiedenen Tarife und Angebote zu vergleichen. Nach der Auswahl eines Anbieters sollte die Verfügbarkeit des gewünschten Tarifs geprüft werden, um sicherzustellen, dass er den Bedürfnissen des Reisenden entspricht.
Beim Erwerb der SIM-Karte kann der Kauf entweder online oder in einem Geschäft erfolgen. Viele Anbieter bieten auch spezielle Touristen-SIM-Karten an, die für ausländische Reisende attraktive Angebote und Tarife haben. Nach dem Erwerb der SIM-Karte muss diese in den meisten Ländern registriert werden, was je nach Land und Anbieter unterschiedlich sein kann. Die Registrierung erfolgt oft über das Ausfüllen eines Formulars und das Vorzeigen eines gültigen Ausweises. Nach erfolgreicher Registrierung ist die SIM-Karte einsatzbereit und kann sofort genutzt werden.
Einen zuverlässigen Anbieter zu finden und eine lokale SIM-Karte zu ergattern, ist zwar etwas mühsam, aber für eine nahtlose Verbindung rund um den Globus lohnt sich die Mühe allemal! Es ist möglich, dass die Karte aktiviert werden muss, was zu Problemen führen kann, wenn man die Sprache der Hotline nicht beherrschen. Daher ist es empfehlenswert, die Aktivierung persönlich vorzunehmen. Wir hatten völlig anonyme Käufe in Slowenien. In Spanien oder Italien wurden aber beispielsweise unsere Personalien erfasst.
SIM-Karten in den jeweiligen Ländern zu kaufen ist meist die günstigste Option, um an schnelles und teilweise sogar unlimitiertes Internet zu kommen (bspw. in Slowenien an den meisten Tankstellen, Telemach aktuell 200 GB für 4,99 €; in Spanien Orange Go Fly 100 GB für 20€; in der Schweiz bei Digital Republic umlimitiert je nach Geschwindigkeit für 10 oder 30 CHF pro Monat)!
Ausländische SIM-Karten sind manchmal nur mit inländischem Bankkonto oder Kreditkarte aufladbar, aber es gibt einen guten Service von PayPal - Xoom↗ - um das zu umgehen. Damit konnte ich dann in Spanien unsere Prepaidkarte immer wieder aufladen.
Und jetzt der ultimative Tipp: Ich schau meistens auf Phone Travel Wiz, viel Werbung, aber umfassender Überblick über die Anbieter im jeweiligen Land und auch die Netzabdeckung & -geschwindigkeiten und das Empfangssignal vom Mobilfunknetz.
Fazit
Starlink ist uns aktuell noch zu teuer, in abgelegeneren Regionen aber bestimmt gute Alternative. Außerdem muss man nicht auf den Datenverbrauch achten, was ein riesen Plus ist, das zur Verfügung gestellte Datenvolumen im Ausland meist doch beschränkt ist.
In der Europäischen Union werden wir weiterhin eine Kombi aus unserem O2 Tarif und lokalen SIM-Karten aus den Ländern, in denen wir länger bleiben, in Kombination mit unserem mobilen Router fahren.
Wir hoffen, dies war ein hilfreicher Überblick zum Thema Internet via Satellit mit externer Antenne, öffentliche WLAN-Netze, die im Ausland zur Verfügung gestellt werden, mobiler Hotspots sowie mobiler Routern. Wir wünschen vie Spaß auf der nächsten Reise mit Verbindung zum Internet!
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